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Kurztext Eisenbahnbrücke |
GPS-Koordinaten:
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Die Eisenbahnbrücke
Nördlich Ihres Standortes überspannt eine 55 Meter lange, dreibogige Eisenbahnbrücke aus heimischem Buntsandstein die Leine. Auf ihr verläuft die Bahnstrecke Göttingen –Bodenfelde. Die Strecke gehörte zu einer von mehreren Neben- und Kleinbahnen, deren Bau 1904 vom preußischen Landtag beschlossen wurde. 1906 begann die Vermessung der Trasse, der Bau der Normalspurbahn erfolgte zwischen 1908 und 1910. Durch die erheblich kürzere Anbindung an die westfälischen Industriegebiete fand eine deutliche Belebung der Region statt. Neben dem Personenverkehr besaß die Strecke für den Güterverkehr eine bedeutende Rolle, so dass die Nebenbahn in den 1920er Jahren eine der rentabelsten im Deutschen Reich darstellte. In Adelebsen wurden täglich 2000 Tonnen Basaltschotter aus drei Steinbrüchen verladen und bis Anfang 2010 Holz aus einem großen Sägewerk. Große Mengen von Mergel aus einer Lagerstätte in Lenglern konnten durch die Bahn abtransportiert werden. In Lenglern befand sich auch ab 1934 eine Munitionsanstalt (Muna) zur Herstellung von hauptsächlich Bomben und Flakmunition. Die Munition wurde vor Ort zusammengesetzt, in Bunkern gelagert und nach Göttingen weitertransportiert.
Vor der Eisenbahnbrücke mündet der Mittelangergraben, der in Höhe der Ortschaft Weende beginnt, in die Leine. Er dient vornehmlich der Entwässerung des Bahnkörpers und der Bundesstraße B3. Darüber hinaus wird ein Teil des Wassers aus dem Bach Weende in den Graben abgeschlagen. Im Bereich des Standortes wurde künstlich eine befestigte Furt durch das Gewässer geschaffen. Bei einer Furt handelt es sich gewöhnlich um eine natürliche seichte Stelle in einem Bach oder Fluss, an der er mit Fahrzeugen durchquert werden kann. Bevor man in der Lage war, große Brücken zu bauen, war eine Furt die einzige Möglichkeit, einen Fluss zu überqueren. Heute erlauben Furten vor allem, Bäche zu durchfahren, ohne aufwendige Brückenkonstruktionen zu errichten.
Wenn Sie vom Standort dem kleinen Weg direkt an der Leine entlang in südliche Richtung folgen, kommen Sie an eine Stelle, an der es durch eine stählerne Konstruktion zu einer starken Einengung des Flusslaufs kommt. Vor diesem Bereich staut sich das Wasser und fließt langsamer. Hinter der Verengung des Flussbettes ist die Fließgeschwindigkeit deutlich erhöht und sprudelt über die hier eingebrachten Felsbrocken, die eine Erosion der Flusssohle verhindern. Gleichzeitig kommt es zu einer erheblichen Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff. In den vergangenen 150 Jahren wurden nicht nur die großen schiffbaren, sondern auch die meisten kleineren Flüsse in Deutschland begradigt und ausgebaut. Durch Dämme und Uferbefestigungen wurden sie in Flussbetten im Regelprofil gezwängt. Erst in den 1980er Jahren wurde von der Fortsetzung des rigorosen Ausbaus der Gewässer Abstand genommen. Die Eingriffe in die Dynamik der Fließgewässer führte zu einer deutlichen Verschärfung der Hochwassergefahr, da das Wasser als Folge viel schneller durch die Flüsse und Bäche fließt. Ohne natürliche Überflutungsflächen können sich die Wassermassen nicht ausbreiten, sondern müssen „in die Höhe“ ausweichen, so dass die Pegel deutlich ansteigen.
Auffallend sind die im vorderen und hinteren Bereich des Gehölzbestandes wachsenden alten Weidenbäume mit ihren senkrecht herabhängenden dünnen Ästen. Es handelt sich dabei um die so genannte Dotter-Trauerweide (Salix x sepulcralis Simonk.), einem Hybriden aus der Dotterweide (Salix alba subsp. vitellina (L.) Schübl & Martens) und der Echten Trauerweide ( Salix babylonica L.). Sie wird heute häufig im Garten- und Landschaftsbau angepflanzt und kann eine Höhe von 15-20 Metern erreichen. Die aus Ostasien stammende Echte Trauerweide ist frostempfindlich. Die Baumkronen der hier wachsenden Exemplare wurden bereits in Form eines Kopfbaumschnitts eingekürzt, um das Höhenwachstum zu begrenzen. Mit zunehmendem Alter sind die Bäume bruchgefährdet.
Standort
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