Das Grünland bei Kreiensen – Kurzversion

ausführliche
Informationen
Kurztext Das Grünland bei Kreiensen

Das Grünland bei Kreiensen – Kurzversion

Wenn Sie den Leine-Heide-Radweg von Süden kommend befahren haben, sind Sie auch ein ganzes Stück auf dem geschichtsträchtigen Europaradweg R1 gefahren. Dieser führt über 4.500 km als Radfernweg von London nach Helsinki. Der erste, 275 km lange, Teilabschnitt des R1 wurde in den Jahren 1984 bis 1988 zwischen Höxter an der Weser und Zwillbrock an der niederländischen Grenze als erster selbständiger Fernradweg gebaut. Als Erfinder, Initiator und Koordinator gilt der damalige Leitende Kreisbaudirektor Hans Mussenbrock aus Höxter. Am Altendorfer Berg von Einbeck kommend, trifft der Europaradweg R1 den Leine-Heide-Radweg und verläuft gemeinsam mit ihm bis zu dieser Kreuzung vor Kreiensen, an der sich die beiden Radwege wieder trennen. Folgen Sie weiter dem Europaradweg, kommen Sie an der Stadt Bad Gandersheim, dem Veranstaltungsort der Landesgartenschau 2023 vorbei. Folgen Sie dem Leine-Heide-Radweg in Richtung Alfeld, erwarten Sie noch die Stationen Pumpspeicherkraftwerk Erzhausen und Selterklippen.

An der Kreuzung stehend sehen Sie um sich herum Grünlandflächen. Grünland kann ein Biodiversitäts-Hotspot sein. Artenreiche Grünlandflächen sind Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Von den in Deutschland gefährdeten Arten der Farn- und Blütenpflanzen haben etwa 40 % ihren Verbreitungsschwerpunkt im Grünland. Typische Vertreter für artenreiches Grünland sind beispielsweise die Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi), der Brennende Hahnenfuß (Ranunculus flammula), der Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis), die Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum), das Gewöhnliche Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), das Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis), der Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys), die Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis) und viele weitere Vertreter der natürlichen Wiesenvegetation. Auch der dramatische Rückgang der Artenzahlen bei Wildbienen und Schmetterlingen steht in direktem Zusammenhang mit dem Rückgang des artenreichen Grünlands. Ebenfalls vielfach übersehen wird die herausragende Bedeutung des artenreichen Grünlands für den Gewässer-, Boden- und Klimaschutz. Eine hohe Vielfalt an Gräsern und Kräutern hat nachweislich eine positive Wirkung auf die Grundwasserqualität und die Speicherkapazität von Kohlenstoff im Boden. Überhaupt sind unsere Grünlandflächen nach den Mooren der zweitwichtigste Kohlenstoffspeicher. Der Erhalt artenreicher historischer Wiesen und Weiden hat somit auch für den Klimaschutz eine große Bedeutung. Aufgrund seines hohen Grünlandanteils trägt Niedersachsen eine besondere Verantwortung für den Schutz und den Erhalt artenreicher Grünlandflächen.

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner