Der lokale Naturraum – Kurzversion

der lokale naturraum
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Kurztext Der Dohrenberg

Die lokale Naturraum- Kurzversion

Das Leinetal zwischen Northeim und Einbeck ist Teil eines riesigen Grabensystems (Mittelmeer-Mjösen-Zone), das sich etwa von Marseille (Mittelmeer) bis in die Nähe von Oslo (Mjösa-See) erstreckt.
Durch einen Bruch in der Erdkruste entstand der ca. 60 km lange Leinetalgraben, in dem die Gesteinsschichten um ca. 600 m abgesunken sind. Die Hauptereignisse der Grabenbruchbildung haben vor ca. 20 Millionen Jahren stattgefunden. Im Leinetalgraben befinden sich unter einer Lösslehmdecke, die gute Voraussetzungen für eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung bietet, in der Regel Gesteinsschichten, die ein jüngeres Alter als die Gesteine am Rande des Grabens haben, da hier ein Großteil der einst abgelagerten Schichten im Laufe der Erdgeschichte wieder abgetragen worden sind, während sie im Graben erhalten geblieben sind. Wenn in einem abgesenkten Graben die Gesteinsschichten besser vor Erosion geschützt sind als auf dem Grabenrand und seinem Umland, kann es passieren, dass in Schichtstufenlandschaften, die sich in der Regel aus Wechsellagerungen von Gesteinsschichten aus verwitterungsresistenteren (Stufenbildner) und weniger gut verwitterungsresistenteren Schichten (Hang- oder Sockelbildner) zusammensetzen, der Stufenbildner auf dem nicht abgesenkten Bereich schon komplett abgetragen, im abgesenkten Bereich aber noch erhalten ist und als „Zeugenberg“ aus der Landschaft herausmodelliert wird. Beispiele: Sülbecker Berg und Sülberg im angrenzenden Einbeck-Markoldendorfer Becken. Diese beiden Berge bilden Kuppen aus Quarzit (harte Sandsteine) des Oberen Keupers (Rhät), die in ehemaligen Steinbrüchen als Werkstein abgebaut wurden. Vom Standort aus in südsüdöstlicher Richtung sind diese Erhebungen zu erkennen. In südöstlicher Richtung sehen Sie einige Häuser der Ortschaft Vogelbeck und die angrenzenden Kalksteinbrüche (Unterer Muschelkalk), in denen bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts Kalk abgebaut und in einem Zementwerk (auf dem ehemaligen Gelände des Kalisalzbergwerks Siegfried) verarbeitet wurde. Der Abbau des Kalks (als Schottermaterial für den Straßen- und Wegebau) wurde im Jahr 2017 eingestellt. Ein Teil des Steinbruchs wird als Boden-Deponie genutzt. Aufgelassene Steinbrüche können oftmals Sekundärlebensräume entstehen lassen, die einen unschätzbaren Wert darstellen.
Durch den Bau des Hochwasserrückhaltebeckens hat sich ein bemerkenswerter positiver Effekt im Hinblick auf den Natur- und, insbesondere den Vogelschutz ergeben, so dass ein Teil von Polder I des Hochwasserrückhaltebeckens 1995 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Seit 2002 ist dieser Bereich auch Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes „Leinetal bei Salzderhelden“, zu dem auch die Naturschutzgebiete „Leineniederung“ und „Wasservogelreservat Northeimer Seenplatte“ gehören.

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