Der Große Freizeitsee – Kurzversion

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Kurztext Großer Freizeitsee

Der große Freizeitsee – Kurzversion

Im Leinetal nordwestlich von Northeim liegt die Northeimer Seenplatte. Diese ist durch den Abbau mächtiger, hochwertiger pleistozäner Kieslagerstätten entstanden, der dort seit ca. 1864 betrieben wird. Ab dem Jahre 1950 wurde er intensiviert, sodass aus der ersten kleinen Kiesgrube mittlerweile 12 künstliche Seen mit einer Fläche von über 360 ha entstanden sind. Obwohl an manchen Stellen immer noch Kiesabbau betrieben wird, hat sich die Northeimer Seenplatte zu einem der wichtigsten Naturschutz- und Naherholungsgebiete in Südniedersachsen, mit internationalem Rang, entwickelt.
Dieser Prozess begann 1958 mit der Veröffentlichung der Denkschrift „Die Northeimer Seenplatte“ durch den damaligen Landtagsvizepräsidenten Prof. Winfrid Hedergott. Unter seinem Vorsitz entstand auch die „Arbeitsgemeinschaft Northeimer Seenplatte“, welche sich mit der Landschaftsgestaltung der Seenplatte beschäftigte und 1976 ein Gesamtkonzept für die sinnvolle Nachnutzung des Gebietes entwickelte. Dadurch sollten die Eingriffe in die Natur, welche durch den Kiesabbau erfolgten, nach dessen Beendigung wieder ausgeglichen werden. Hedergott entwarf in seiner Denkschrift einen mehrphasigen Plan, in welchem den verschiedenen Seen unterschiedliche Nutzungen zugeordnet werden. Besonders wichtig war hierbei die Entstehung einiger Naturseen, welche vor allem Amphibien, seltenen Insekten und Brutvögeln als Lebensraum dienen sollten. 1984 wurden diese als ca. 80 ha großes Naturschutzgebiet „Wasservogelreservat Northeimer Seenplatte“ ausgewiesen, und die Wertigkeit des Gebiets wurde durch Rekultivierung neuer Wasserflächen und Uferzonen erhöht, um durch den Kiesabbau verursachte Rastplatzverluste der Wasservögel zu minimieren. Heutzutage können hier ca. 25 brütende Vogelarten beobachtet werden. Das Besondere dabei ist, dass ungefähr die Hälfte davon auf der „Roten Liste“ steht, wie zum Beispiel der Eisvogel (Alcedo atthis) oder das Braunkehlchen (Saxicola rubetra). Doch auch viele durchziehende Vogelarten, wie Fischadler (Pandion haliaetus) und Silberreiher (Ardea alba) sind häufige Besucher dieses Gebietes. Insgesamt wurden 172 verschiedene Vogelarten im Naturschutzgebiet beobachtet, von denen 131 zu den besonders geschützten Arten zählen.

Neben diesen Seen für Vögel und andere Tiere entstanden auch Badeseen, Seen zum Wandern und der sogenannte „Große See“. Er ist, mit einer noch wachsenden Größe von momentan ca. 0,89 km2, der umfangreichste der 12 Seen der Northeimer Seenplatte und vermutlich auch einer der am vielfältigsten genutzten. An diesem See befinden sich nicht nur ruhige Wanderwege, Liegewiesen oder Angelplätze, sondern auch mehrere Wassersportvereine sind hier aktiv, die zum Beispiel das Segeln und Surfen anbieten. Es gibt Möglichkeiten, einen Segel- oder Surfschein zu machen und es gibt auch Tauchschulen. Wer es lieber etwas ruhiger angehen möchte, findet dazu Gelegenheit an den Badestellen oder den Restaurants am See. Einer der Highlights ist das jährliche Seefest, welches mit vielen verschiedenen Attraktionen wirbt, wie zum Beispiel kleinen Wettbewerben der umliegenden Vereine.

 

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