Die alte Kulturlandschaft – Kurzversion

die alte Kulturlandschaft
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Kurztext Der Dohrenberg

Die alte Kulturlandschaft- Kurzversion

Der Straßenname „Am Roten Stein“ in Volksen weist auf die ehemaligen Steinbrüche am Klusberg und im Dehnegrund hin. Hier, am Standort, am oberen Ende des Hangs, macht ein kleiner Fels das unterliegende Gestein sichtbar. Die abgebauten Sandsteine aus dem Mittleren Buntsandstein mit ihrer typischen roten Farbe sind heute noch in den umliegenden Ortschaften zu sehen. Der feste Sandstein fand beispielsweise Verwendung als Naturwerkstein für Gebäudesockel und Mauern.
Der Talboden der Leineaue besteht aus dem sogenannten Auelehm. Dieser entsteht durch Erosion der lössreichen Braunerden auf den umliegenden Hängen und ist zwar fruchtbar, jedoch auch sehr dicht und reich an Ton. Problematisch war und ist dabei die geringe Sicker- und Speicherkapazität des Bodens.
Der Ort Volksen entstand auf der Erhebung eines kleinen Schwemmfächers, der durch seine etwas erhöhte Lage den Höfen zu Anfang Schutz vor Hochwassern bot. Jedoch nahm dieser Schutz über die Jahrhunderte ab, da das Niveau des Auelehms kontinuierlich anwuchs.
Auch wegen der häufigen Hochwasser wurde die feuchte Niederung des Leinetals früher überwiegend als Grünland genutzt, heute noch ersichtlich in der Häufigkeit der Flurnamen „Marsch“ bzw. „Masch“. Erst seit ca. 1975 und nach dem Bau des Hochwasser-Rückhaltebeckens bei Salzderhelden wurde Grünlandwirtschaft durch Ackerbau abgelöst. Doch auch heute ist der Ackerbau in der Leineaue risikoreich, da großflächige Überschwemmungen keine Seltenheit sind.
An den Hängen des Sandbergs zwischen Volksen und dem Leineturm finden sich Reste alter Terrassenäcker. Sie sind als parallel zu den Höhenlinien verlaufende Stufen im Hang erkennbar und sind Relikte des mittelalterlichen bis neuzeitlichen Ackerbaus. Durch das zunehmende Bevölkerungswachstum wurde es notwendig, die Landwirtschaft auch auf weniger geeignete Flächen, wie steile Hänge, auszudehnen.
Stufenraine sind heute oft die letzten Zeugen der ehemaligen Terrassenäcker. Viele wurden aufgegeben, als die Bewirtschaftung sich nicht mehr lohnte, da sie auf Grund der schmalen Ackerflächen aufwändig und mit modernen Maschinen kaum möglich ist. Häufig wurden die Terrassen im Zuge der Flurbereinigung eingeebnet, um größere, maschinell bearbeitbare Flächen zu schaffen. Dabei wurden die Stufenraine meist untergepflügt. Erhaltene Terrassenäcker werden heute oft als Weideland genutzt oder liegen brach. Sie sind nicht nur als kulturhistorisches Denkmal wertvoll; auch die Stufenraine, ob Gräser- und Staudensaum, Wallhecke oder Baumreihe, erhöhen die Strukturvielfalt und damit den ökologischen Wert der Landschaft und tragen als längsgestreckte Linienbiotope zur Vernetzung von Lebensräumen bei.

Auffallend hier vor Ort sind die oft von der Gewöhnlichen Waldrebe (Clematis vitalba) überzogenen Zwetschgen-Baumreihen.

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