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Kurztext Selterklippen |
Die Selterklippen
Der Selter ist ein von Nordwest nach Südost verlaufender bewaldeter Bergrücken des Alfelder Berglandes. Er erstreckt sich von Greene, nahe Kreiensen, bis Delligsen, südlich von Alfeld, und zieht sich bis in das Leinetal hinunter. Die gedachte Mitte liegt bei Freden. Wegen ihrer besonderen Gesteinsformation werden die Selterklippen auch als die Dolomiten des Leinetals bezeichnet. Die bis zu 395 m hohen Erhebungen sind in der obersten Schicht aus Dolomit, einem harten Jurakalkstein. Geologisch handelt es sich um einen ungleichseitigen Schichtkamm aus Kalk des Oberen Juras (Korallenoolithe). Der Selter ist von einer bis zu 20 m hohen Klippenkante, vorgelagerten Abrissfelsen und Felsbastionen geprägt.
Der Selter steht unter Naturschutz, da das Gebiet zu den größten Schattenhangwaldgebieten in Niedersachsen zählt. Die sonnenabgewandte Lage, hohe Niederschlagsmengen sowie die kleinräumige Strukturiertheit und die basenreichen Böden bieten optimale Voraussetzungen für totholzreiche Schlucht- und Hangwälder. Diese sind eng mit den Felsbiotopen verzahnt und dienen zahlreichen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Das Naturschutzgebiet „Selterklippen“ erstreckt sich auf einer Fläche von 96 ha und umfasst den mittleren und südlichen Teil des Selters. Es befindet sich vollständig in dem Flora-Fauna- Habitat-(FFH)-Gebiet „Laubwälder und Klippenbereiche im Selter, Hils und Greener Wald“.
Ziel des Schutzgebiets ist die Erhaltung der Kalkfelsbiotope mit vielfältiger Felsspaltenvegetation, welche von Farn- und Moosgesellschaften geprägt ist und mit den typischen Pflanzenarten einhergeht, wie dem Ausdauernden Silberblatt (Lunaria rediviva), der Hirschzunge (Asplenium scolopendrium), dem Ruprechtsfarn (Gymnocarpium robertianum) sowie dem Gelappten Schildfarn (Polystichum aculeatum).