Der Leinemäander und der Wahrberg – Kurzversion

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 Kurztext Leinemäander + Wahrberg

Der Leinemäander und der Wahrberg

Südwestlich Ihres Standortes teilt sich die Leine in einen Hauptarm, der unmittelbar neben dem Radweg verläuft, und einen Seitenarm. Durch den Nebenarm ist hier ein ursprünglicher Leinemäander erhalten geblieben. Als Mäander wird eine Abfolge von Flussschlingen bezeichnet, die sich natürlicherweise im Verlauf von Bächen und Flüssen bei ihrem Weg durch die Landschaft ausbildet. Ursache für ihre Entstehung ist, dass das Wasser nicht gerade und auf dem kürzesten Weg bergab fließt. Vielmehr bildet der Fluss Schlingen aus, da der sogenannte Stromstrich – also der Bereich der schnellsten Fließgeschwindigkeit – ständig im Flusslauf hin und her pendelt. Eine Stelle, an der die schnelle Strömung auf das Ufer trifft, wird Prallhang genannt. Hier wird Material abgetragen, so dass es unterspült wird und schließlich abbricht. Dies führt zur Entstehung von Steilufern. Das gegenüberliegende Ufer, das im Strömungsschatten liegt, wird als Gleithang bezeichnet. Hier wird Material wie Sand und Steine wegen der geringeren Strömung abgelagert. Der Bereich ist in der Regel flach.

Der Leinemäander zeichnet sich durch ein Nebeneinander vielgestaltiger Lebensräume für Pflanzen und Tiere aus. In den Uferabbrüchen kann der Eisvogel seine Brutröhren graben. Flache Kies- und Sandbänke bieten einigen durchziehenden Vogelarten wichtige Rastmöglichkeiten. Derartige geschützte Wasserbereiche sind für Fische und Vögel von großer Bedeutung.

Wenden Sie Ihren Blick in nordwestliche Richtung, ist der 251 Meter hohe Wahrberg zu sehen, auf dem eine Fläche von 25 ha unter Naturschutz gestellt wurde. Von besonderer Bedeutung sind die naturnahen Kalktrockenrasen, die in der Vergangenheit durch Beweidung entstanden sind. Durch die Standortverhältnisse mit extremen Temperaturschwankungen ist das Gebiet ein Lebensraum für eine Vielzahl entsprechend angepasster Arten. So wachsen auf dem Wahrberg zum Beispiel Gold- und Silberdisteln, der Fransen-Enzian und einige Orchideenarten.

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