Die Leineinsel

phone3 gps
zurück zur
Kurzversion
Kurztext Leineinsel
GPS-Koordinaten:
51° 38′ 33.2″ N
9° 56′ 1.7″ E

Die Leineinsel

Aufspaltung des Leinestroms
Aufspaltung des Leinestroms

Westlich Ihres Standortes erstrecken sich Grasflächen bis an die Leine heran. Zwei ausgedehnte Gehölzbereiche und einzelne Erlenbäume unterbrechen das Grünland. In der direkt in westlicher Richtung gelegenen Gehölzinsel verbirgt sich ein Kleingewässer als wertvoller Lebensraum von Amphibien. Hinter dem Flusslauf befindet sich ein dichter Baumbestand, der überwiegend von Weiden- und Erlenbäumen gebildet wird. Im Osten führt unmittelbar hinter einem Getreidefeld die ICE-Bahnstrecke Hannover-Würzburg vorbei, deren Strommasten stellenweise zwischen den Bäumen und Büschen des Bahndamms zu sehen sind.

Diese Bahnlinie ist hier in der Zeit zwischen 1984 bis 1989 neu gebaut worden und hat zu erheblichen Veränderungen im Bereich des Leinetals geführt. Da die Leine durch die neue Bahntrasse auf kurzer Strecke zweimal geschnitten worden wäre, erfolgte in diesem Abschnitt vor dem Bau der Trasse eine Verlegung des Leinelaufs nach Westen. Das alte Flussbett wurde zugeschüttet. Gleichzeitig wurde der Fluss ausgebaut und neu gestaltet. In diesem Zusammenhang entstand in dem Bereich, in dem Sie sich gerade befinden, eine ca. 900 Meter lange und bis zu 125 Meter breite Leineinsel. Diese wird von zwei Armen der Leine gebildet. Während der heutige östliche Hauptarm der Leine, den Sie vom Standort sehen können gänzlich neu geschaffen wurde, blieb der ursprüngliche Verlauf als westlicher Altarm erhalten. Besonders gut ist die Aufspaltung des Flusses von der Brücke aus zu sehen, die südlich vom Standort über die Leine führt. Durch die Umgestaltung des ehemaligen Flusslaufs der Leine zu einem Altarm, mit einem Wechsel von tiefen und flachen Abschnitten, schnell und langsam fließenden Strecken, sind neue wertvolle Lebensräume entstanden. So stellen Stillwasserbereiche z.B. wichtige Fischlaichplätze dar.

Die Leineinsel bietet durch ihre unzugängliche Lage und einem unregelmäßigen Wechsel von Trockenfallen und Überflutungen besondere Bedingungen für die Tier- und Pflanzenwelt. Hier darf sich ein Auwald entwickeln, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er regelmäßig bei Hochwasser überschwemmt wird. Gerade die Erle und die Weide sind Bäume, die an derartige Bedingungen gut angepasst sind. Echte naturnahe Auwälder, als ehemals typische Elemente der Flusstäler in den Niederungen, sind heutzutage nahezu gänzlich verschwunden und daher nur noch sehr selten anzutreffen. Entlang der Leineufer fällt von Juni bis Oktober das bis zu 2 Meter hohe Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera Royle), auch Indisches Springkraut genannt, mit seinen rötlich-violetten Blüten auf. Bei dieser Pflanze handelt es sich um eine ursprünglich als Zierpflanze in Deutschland eingeführte Art (Neophyt), die sich in unserer Landschaft vor allem an den Ufern von Flüssen und Gewässern ansiedeln konnte. Die 14 bis 18 mm langen Kapselfrüchte schleudern im reifen Zustand ihre Samen bei leichter Berührung oder Erschütterung meterweit in alle Richtungen. Dabei sind die Seiten der Kapselfrucht elastisch und rollen sich blitzartig auf.

Gelegentlich sind ca. 5 cm große, grünblaue Libellen mit einer breiten schwarzblauen Binde auf ihren Flügeln zu sehen, die über die Wiese fliegen. Hierbei handelt es sich um die Gebänderte Prachtlibelle, deren Lebensraum langsam fließende Gewässer bilden. Wichtig für die Insekten sind eine gute Besonnung der Gewässer und ein ausreichender Bewuchs mit Wasser- und Uferpflanzen. Die Weibchen stechen ihre Eier nahe der Wasseroberfläche in Wasserpflanzen, wobei sie mit dem Kopf voran komplett untertauchen können.

Standort

standort

 

Bitte klicken Sie das Bild an, um den Standort zu sehen.
* Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
 Mehr erfahren

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner