Die Gande

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Kurztext Das Grünland bei Kreiensen
GPS-Koordinaten:
51° 52′ 24.7″ N
10° 2′ 3.9″ E

Die Gande

Die Gande
Im Jahr 1900 erbautes Viadukt

Ihr Standort befindet sich auf einer Brücke der ehemaligen Bahnstrecke der Lammetalbahn. Diese wurde 1902 eröffnet und führte von Groß Düngen nach Bad Gandersheim. Der Abschnitt von Lamspringe nach Bad Gandersheim wurde 1975 für den Personenverkehr und 1994 auch für den Güterverkehr stillgelegt. Bis Sommer 1998 wurde er asphaltiert und zum Radweg umgestaltet. Die 12 km lange Strecke ist heute als Skulpturenweg ein Teilabschnitt des Radwegs zur Kunst. Weiterhin verbindet sie zwei historische Kulturstätten, die ehemaligen Klöster Lamspringe und Brunshausen.

Die Brücke ist ein Natursteinviadukt, das unter Denkmalschutz steht.

Wenn Sie von der Brücke hinabschauen, blicken Sie auf den Fluss Gande, der bei Lamspringe entspringt und nach etwa 20 km zwischen Kreiensen und Greene in die Leine mündet. In östlicher Richtung ist der Bach Eterna zu erkennen, der hier in die Gande mündet.

Gut zu sehen ist hier die aus feinem und gröberem Lockergestein bestehende Bachsohle. Diese stellt als Hohlraumsystem einen wichtigen ökologischen Lebensraum dar, in dem man den größten Teil der Gewässerorganismen findet. Viele Insektenlarven (Köcherfliegen-, Eintagsfliegen-, Steinfliegenlarven) leben bis zu ihrer Umwandlung zum adulten Tier im Fließgewässer. Durch spezielle Anpassungen, wie abgeflachte Körper oder Köcher, können sie die Steine nutzen, um nicht von der Strömung weggeschwemmt zu werden. Die Wasseramsel (Cinclus cinclus), als einziger aktiv tauchender heimischer Singvogel, ernährt sich von solchen Larven.

Im Gewässer leben Fische wie Bachforelle (Salmo trutta fario), Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), Hecht (Esox lucius), Aal (Anguilla anguilla), Bachsaibling (Salvelinus fontinalis), Karausche (Carassius carassius), Rotauge (Rutilus rutilus) und Schleie (Tinca tinca). Zur Wiederansiedlung des Lachses (Salmo salar) in der Leine und ihren Nebenflüssen werden regelmäßig Junglachse ausgesetzt.

Heftige Niederschläge im Oktober und November 1998 führten zu einem Hochwasser in Bad Gandersheim. Das Wasser drang bis in die Kernstadt vor und führte zu erheblichen Schäden. Der sog. Linienschutz, also die Dämme und Spundwände auf der Südseite der Gande in Kombination mit dem Umbau des alten Gandewehrs, wurde im Zeitraum von 2003 bis 2005 zum Schutz der Altstadt verbessert und erweitert.

Auch im Rahmen der Umgestaltung zur Landesgartenschau, die 2023 in Bad Gandersheim stattfindet, wird der Hochwasserschutz weiter berücksichtigt und ausgebaut.

Durch eine teilweise Erweiterung der Flussquerschnitte mit abgeflachten, naturnahen Uferböschungen und Störsteinen im Flussbett entstehen Retentionsflächen zur Flutprävention. Diese Flächen nehmen überschüssiges Wasser auf und geben es verzögert wieder ab, so dass Hochwasserspitzen abgemildert werden können.

Im nördlichen Bereich des Gartenschaugeländes befindet sich das „Landschaftsschutzgebiet Koppelwiese“, das als Auepark Teil der Landesgartenschau wird.

Ursprünglich bestand dieses Gebiet aus feuchtem bis nassem Grünland. Durch eine extensive landwirtschaftliche Nutzung wurden diese Flächen einst offengehalten und dabei ein Lebensraum für heute seltene Pflanzen- und Tierarten geschaffen. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden Teiche und Wege zur Erweiterung des städtischen Kurparks angelegt. Nachdem die landwirtschaftliche Nutzung aufgegeben wurde, konnten sich Röhricht und Weidengebüsch auf den Flächen ausbreiten. Die großflächigen Weiden und Röhrichtzonen werden zur Gestaltung des Aueparks teilweise zurückgenommen und die alte Teichlandschaft wieder offengelegt.

Ein Steg mit mehreren Plattformen führt an das Wasser heran. Von hier aus können Sie die Natur beobachten. So ist das Röhricht z.B. als Lebensraum für viele verschiedene Tierarten sehr wertvoll. Durch seine Lage zwischen freier Wasserfläche und dem Land ist für Vögel das Nahrungs- und Brutplatzangebot sehr groß, denn sie können beide Areale nutzen. Die hohen und hohlen Stängel z.B. von Rohrkolben und Schilf sind außerdem ein wertvoller Überwinterungsraum für Insekten. Für die Fisch- und Libellenfauna ist das Röhricht ein wichtiger Reproduktions- und Rückzugsraum.

Standort

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