Das Grünland

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Kurztext Grünland
GPS-Koordinaten:
51° 37′ 53.9″ N
9° 55′ 44.7″ E

Das Grünland

Artenreiche Grünfläche an der Leine
Artenreiche Grünfläche an der Leine

Östlich Ihres Standortes sehen Sie bis zur Leine hin eine große Grünfläche.

Unmittelbar hinter dem Fluss beginnt der Damm der Bundesstraße 3. Nach Westen breiten sich Ackerflächen aus. Im Hintergrund ist der Höhenzug des Leineholzes zu erblicken. Die mittlere Erhebung mit 173,9 Meter heißt Hopfenberg und weist darauf hin, dass in früheren Zeiten das Klima in der Region den Anbau von Hopfen ermöglichte.

Bei dem Grünland handelt es sich um mesophiles Grasland, d.h. es wird von Arten dominiert, die mittlere Feuchtigkeits- und Temperaturverhältnisse bevorzugen. Hauptgrasart ist der Gewöhnliche Glatthafer (Arrhenatherum elatius L.). Artenreiche, extensiv bewirtschaftete Glatthaferwiesen sind heute durch die Intensivierung der Grünlandnutzung mit vermehrtem Düngemitteleinsatz und mehrmaliger Mahd im Jahresverlauf weitgehend aus dem Landschaftsbild verschwunden. So stellen die noch vorhandenen Grünländer in der Regel nur noch artenarme Mähwiesen zur Produktion von großen Grasmengen dar.
Die kleinbäuerliche Weidehaltung von Milchvieh war in der Region nicht mehr wirtschaftlich und wurde daher aufgegeben. Heute erfolgt die Tierhaltung oft ganzjährig im Stall und mit hohen Anteilen an Kraftfutter (Mais, Rapsschrot) oder importierte Ersatzstoffe (Soja). Viele Grünflächen wurden aufgrund hoher Preise für Ackerkulturen umgebrochen und in Ackerland umgewandelt. In diesem Zusammenhang spielt auch der stark angestiegene Flächenverbrauch für den Anbau von Mais zur Gewinnung von Bioenergie eine gravierende Rolle.

Die westlich an den Radweg grenzenden Felder werden von Jahr zu Jahr mit unterschiedlichen Feldfrüchten bestellt. Mal präsentieren sie sich als leuchtend gelb blühende Rapsfelder, mal als Getreideäcker. Durch die intensive Bewirtschaftung der Ackerkulturen können sie nur von relativ wenigen Pflanzen- und Tierarten besiedelt werden.

Das Grünland ist nicht nur für die Artenvielfalt wichtig, sondern für den gesamten Naturhaushalt. Der Boden filtert das Wasser, schützt durch eine bessere Durchwurzelung vor Bodenerosion und vor der Auswaschung von Pflanzenschutzmitteln. Auf diese Weise wird ein Eintrag von Pestiziden (Sammelbegriff für chemische Schädlingsbekämpfungsmittel) und deren Abbauprodukte (Metaboliten) in das Grundwasser reduziert. Laut einer Studie des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz von 2015 ist das Grundwasser in weiten Teilen Niedersachsens mit Rückständen von Pestiziden belastet.
Grünflächen leisten aufgrund ihres überdurchschnittlich hohen Humusgehaltes auch viel für den Klimaschutz.

Gerade entlang der Flüsse wurden die Auen früher von Wiesen und Weiden geprägt, da sie die einzige Landnutzungsform waren, die die wiederkehrenden Überschwemmungen bei Hochwasser überstehen konnten. Auf diesen wechselfeuchten Lebensräumen entwickelten sich einzigartige Tier- und Pflanzengesellschaften. Mit der Begradigung und Befestigung der Flussläufe ging die nasse Komponente weitgehend verloren und damit auch die an diese Bedingungen angepassten Bewohner.

Beim Neubau der Bundesstraße 3, verbunden mit einer Verlegung der Leine, sind zwei kleine Gewässer in unmittelbarer Ufernähe des Flusses entstanden. Bei starken Hochwässern kann Flusswasser in diese hineinlaufen.

Heute sind die Teiche von Weiden- und Erlenbäumen weitgehend umwachsen. In den Lücken wächst Schilf und der Rohrkolben (Thypha. L.). In der Typha-Staude lebt von Oktober bis Juli oder August die Raupe der Igelkolben-Schilfeule (Globia sparganii Esp.), einer Eulenschmetterlingsart.

Vor allem Amphibien wie der Teichfrosch und verschiedene Libellenarten fanden hier einen Lebensraum. Vom Standort direkt in östliche Richtung blickend ist eins dieser Biotope gut zu erkennen.

Verbunden mit dem Ausbau der Leine wurden die Ufer durch Schüttungen mit groben Steinen befestigt und Querriegel in Form von Sohlschwellen in den Flusslauf eingebaut. Die Sohlschwellen verringern das Gefälle der Flusssohle und verhindern deren Erosion. Gleichzeitig bewirken sie eine Sauerstoffanreicherung des Wassers.

Standort

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